Wer hat nicht diese romantische Alm Vorstellung? Eine saftige Wiese, Berge, frische Milch direkt von der Kuh. Das ist gesund und lecker. Diese Idylle gibt es jedoch nur noch selten bis gar nicht. Der Milchkonsum wird durch teilweise nicht artgerechte Massentierhaltung befriedigt.

Viele Ernährungsexperten empfehlen daher, statt Kuhmilch pflanzliche Alternativen zu konsumieren.

Lange  Zeit ist die Wissenschaft davon ausgegangen, dass Milch durch ihren hohen Kalziumgehalt gegen Osteoporose hilft. Jedoch wurde diese Annahme mittlerweile widerlegt. Bestätigt wurde hingegen, dass Kuhmlich Stoffe entälft, welche das Krebsrisiko steigern.

Osteoperose Risiko

Für einen Zeitraum von 12 Jahren wurden Frauen hinsichtlich des Effektes von Milch auf Ihre Knochen getestet. Ergebnis war, dass die Testpersonen nicht widerstandsfähiger wurden, sondern sogar das Bruchrisiko stieg. Die natürliche Kalziumbilanz des Körpers entscheidet nämlich darüber, wie viel Kalzium der Körper wieder ausscheidet. Die Ausscheidung steigt durch einen hohen Konsum tierischer Lebensmittel.

Eine Ursache dafür sind die schwefelhaltigen Aminosäuren, welche in tierischen Proteinen vorkommen. Proteinreiche Lebensmittel wie Milch, Milchprodukte, Fleisch und Fisch enthalten große Mengen Phosphat. Dadurch wird der Körper mit sehr viel Säure belastet.

Pflanzliche Nahrung zur Deckung des Kalziumbedarfs

Der Kalziumbedarf des Körper muss nicht mit tierischer Milch gedeckt werden. Mit Gemüsesorten wie Spinat oder Grünkohl kann der Bedarf teilweise gedeckt werden. Bei Erwachsenen liegt der Tagesbedarf bei etwa 1.000 mg Kalzium. Mit Kalzium angereicherte Pflanzenmilch trägt ebenso zur Deckung des Bedarfes bei. Diese Milchersatzprodukte enthalten außerdem Vitamin B12, sowie Vitamin D. Diese Vitamine fördern die Aufnahme von Kalzium.

Laktoseintoleranz

Man hört immer mehr über Laktoseintoleranz und laktosefreie Lebensmittel. Mittlerweile leiden 75 % der Weltbevölkerung an Laktoseintoleranz. Auf Deutschland heruntergerechnet sind dies 15 % der Bevölkerung. Somit wird deutlich, dass bei einer so hohen Anzahl an laktoseintoleranten Personen, der Verzehr von tierischen Milchprodukten nicht zu einer gesunden Ernährung beitragen kann.

Pflanzliche Alternativen

Fraglich ist, warum Kuhmilch weiterhin einen guten Ruf hat? Die Erklärung ist einfach. Bezogen auf den Wirtschaftsfaktor, ist Milch immer noch ein wichtiges Produkt. Milch- und Milchprodukte werden mit extrem hohen Subventionen unterstützt . Pflanzliche Produkte, also auch Milchersatzprodukte erhalten hingegen keine Subventionen. Weiterhin werden tierische und pflanzliche Milch unterschiedlich besteuert. Tierische Milch wie Kuhmilch zählt zu den Grundnahrungsmitteln und wird somit mit 7% besteuert. Soja- oder Hafermilch zählen zu den Genussmitteln und werden deshalb mit 19% besteuert.

Der Begriff „Milch“

Ein großer Nachteil für pflanzliche Alternativen ist die Namensgebung. Diese dürfen nur als „Drink“ und nicht als „Milch“ ausgeschrieben werden. Das einzige alternative Lebensmittel, welches als „Milch“ deklariert werden darf, ist Kokosmilch.

Sojaprodukte

Sojamilch ist eine weitere Alternative zur tierischen Milch. Ein Vorteil von Sojamilch ist unter anderem die umweltschonende Herstellung. So wird für die Verarbeitung von Sojamilch, um die Hälfte weniger Wasser benötigt, als für die Herstellung von Kuhmilch. Des Weiteren entsteht fünfmal weniger CO2 als bei Kuhmilch.  Bei der Herstellung von einem Liter Sojamilch entsteht außerdem fünfmal weniger CO2 als bei Kuhmilch.

Tierleid

Damit eine Kuh überhaupt Milch produziert, muss sie natürlich ein Kälbchen auf die Welt bringen. Dazu wird jede Milchkuh jedes Jahr künstlich besamt. Direkt nach der Geburt werden die Kälber von ihren Müttern getrennt, da die Milch dem menschlichen Komsum vorbehalten werden soll.

Die männlichen Kälber wandern in die Kälbermast. Weibliche Kälber werden als Milchkühe eingesetzt. 4 Millionen Kälber werden jährlich in Deutschland geboren und etwa 1,2 Millionen geschlachtet, weil die Milchleistung nachlässt.

Ersatzprodukte

Auf dem deutschen Markt hat sich im Laufe der Jahre viel getan. Sojamilch und andere pflanzliche Produkte gibt es mittlerweile nicht nur in Reformhäusern, sondern auch in normalen Supermärkten. Pflanzliche Alternativen zu Quark, Butter, Joghurt oder Käse finden sich mehr und mehr in den Regalen gut sortierter Supermärkte. Wie bereits erwähnt werden diese Produkte jedoch nicht durch Subventionen unterstützt

Da diese Produkte jedoch höher besteuert werden und keine Subventionen erhalten, liegen sie preislich etwas höher als die tierischen Produkte. Im Hinblick auf Gesundheit, Tiere und Umwelt sollten die Prioritäten genau überdacht werden.